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Vielfalt an Bewegung

Im Wald gibt es ausreichend Platz für raumgreifende Bewegungen. Ohne Zeitdruck und Einengung können die Kinder so ihre körperlichen Möglichkeiten und Grenzen kennen lernen, sie können klettern, hüpfen, balancieren, kriechen, rutschen, marschieren, springen. Sie erfahren das Wechselspiel von Risiko und Sicherheit, lernen sich Schritt für Schritt selbst spüren und ihre Kräfte einzusetzen. Basissinne wie Gleichgewicht, Tiefensensibilität und Berührungsempfinden werden pausenlos angeregt und somit gefestigt. Wind und Wetter ausgesetzt zu sein stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern vermittelt intensive, prägende, persönliche Erfahrungen. Auch feinmotorische Fertigkeiten kommen nicht zu kurz. Eine optimale Vorbereitung auf die Schule ist gesichert. So entstehen Flechtarbeiten mit Gräsern oder Blättern, der Waldboden kann als Tafel dienen, Holz wird gesägt, durchbohrt und zu Ketten aufgefädelt.

Erleben des jahreszeitlichen Rhythmus

Kinder erleben die Jahreszeiten unmittelbar: Frühling, Sommer, Herbst und Winter in ihren unterschiedlichen Qualitäten. Sie erleben erste Sonnenstrahlen nach Nebel, beginnenden Regen, raschelnde Blätter im Herbst, frischen Schnee im Winter. Kleinste Veränderungen werden bemerkt und hinterfragt. In kleinen Gruppen im Naturraum haben die Kinder die Möglichkeiten, tiefere und grundlegendere Erkenntnisse über in Sachgebiet, einen Gegenstand oder komplexe Vorgänge zu gewinnen. Die Natur bietet vielfältigste Möglichkeiten erste biologische, chemische, physikalische und geologische Erfahrungen zu machen. Diese Experimente werden mit Erklärungen und Sachbüchern begleitet. Zudem ist unser Kindergarten umgeben von Feldern: Saat, Wachstum, Ernte….alles kann hautnah miterlebt werden.



Kognitive Fähigkeiten

Das Lernen von Sprache, Buchstaben, Lauten, Zahlen, Formen oder Farben wird im alltäglichen Umgang mit den Kindern gefördert. Es richtet sich unabhängig vom Alter nach dem Entwicklungsstand des einzelnen Kindes.

Förderung im psychomotorischen Bereich

Die Entwicklung des Körpers und die des Geistes stehen in engem Zusammenhang. Hier bietet der Wald ideale Bedingungen. Kinder, die in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sind, trauen sich mehr zu. Kinder die lernen hinzufallen, ohne sich zu verletzen und von alleine wieder aufzustehen, gewinnen Sicherheit und Selbstbewusstsein. Erfahrungen von Grenzerlebnissen im körperlichen Bereich schaffen eine stabile Basis für psychische Belastungen und Stresssituationen.



Erwecken von Fantasiekräften & kreatives Gestalten

Ohne vorgefertigte Materialien können die Kinder beim Spiel in der Natur eigene Fantasie einsetzen und entwickeln. So werden Tannenzapfen zu Mäusen, Traktoren, Rittern oder Wolken. Baumstümpfe werden zu Herdplatten, Stöcke zu Werkzeug, Rindenstücke zu Schiffen. Die Kinder haben, nach einer Einführung, freien Zugang zu Werkzeugen, Materialien des Waldes und mitgebrachtem Material wie Nägel, Schnüre, Papier, Schere, Stiften, Kleber usw. Sie haben Zeit, sich im Umgang auszuprobieren, werden aber auch bei gezielten Angeboten gefördert.

Stille erleben

Die Möglichkeit, genau hinzuhören und differenzierte Laute wahrzunehmen, fördern innere Ruhe, Wohlbefinden, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit.

 



Soziale Erziehung & Werteerziehnung

Basis für das soziale Lernen des Kindes ist eine gute Beziehung, die durch Sympathie, gegenseitigen Respekt, Offenheit und Wertschätzung gekennzeichnet ist. Im Wald werden immer wieder die Erfahrungen gemacht, dass man nur gemeinsam an ein Ziel kommt. Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft nehmen zu, die Zusammengehörigkeit der Gruppe steigt. Kinder lernen, Konflikte zu lösen, Kontakte zu knüpfen, ihre Meinungen zu äußern und andere Meinungen gelten zu lassen. Rücksicht, Verständnis, Geduld und Zuhören werden so täglich gefördert. Die liebevolle Grundhaltung der Pädagogen wertschätzt jedes einzelne Kind ohne Vorbehalt.

Gesundheit

Bewegung an der frischen Luft bei jeder Witterung fördert die Gesundheit und stärkt das Immunsystem der Kinder nachhaltig. Treten Kinderkrankheiten auf, verbreiten sie sich im Wald nicht in dem Ausmaß wie in geschlossenen Räumen. Gesundheit, Wohlbefinden, positive Entwicklung und hohe Lebensqualität zeichnen sich aus durch Widerstandsfähigkeit und einen kompetenten Umgang mit Veränderungen. Eine gesunde und vollwertige Brotzeit ist Grundvoraussetzung.



Wertschätzung der Schöpfung

Werden und Vergehen werden täglich in der freien Natur erlebt. Die Achtung vor dem Leben und der Schöpfung, das Begreifen, selber ein Teil davon zu sein, wecken Gefühle der Liebe, Vertrautheit und Verantwortung im Kind. Ein Glaube, der von Nächstenliebe, Respekt, einem starken Selbstbewusstsein und den daraus entstehenden Handlungen getragen ist, ist in unseren Augen ein guter Wegbegleiter in allen Lebenslagen. Er vermittelt Halt und Stärke. Toleranz gegenüber andersdenkenden und andersgläubigen Menschen soll den Kindern so früh wie möglich nahe gebracht werden. Die christlichen Traditionen (Weihnachten, Ostern, etc.), aber auch die anderer Kulturen und Religionen werden hochgehalten.